Deutschlands Wohlstand erodiert!

(30.09.23) Derzeit nutze ich jede freie Minute um an meinem neuen Buch zu schreiben. Hier habe ich mich mittlerweile für den Titel „Kapitalschutz First“ entschieden. Dieser kann sich zwar noch ändern, aber ich finde ihn äußerst passend, ebenso wie den Untertitel „Make your Money Safe again!“. Es kann auch gut sein, dass ich mich hier für die deutsche Version entscheide: „So machen Sie Ihr Geld wieder sicher!“.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass die Tonalität gewisse Parallelen zu den einstigen Aussagen Donald Trumps in seinem ersten US-Präsidentschaftswahlkampf aufweist. Ich hingegen befasse mich jedoch in meinem – unpolitischen und analytischen – Buch primär mit Themen die jedem Bürger, Vermögensinhaber und Steuerzahler mittlerweile stark verschärft auf den Nägeln brennen.

Verschuldete Staaten – fragiles Bankensystem – todkrankes Geld

Die Staaten sind hochverschuldet, das globale Bankensystem ist fragil und unser Geld todkrank. Die Systemrisiken sind derzeit so hoch wie selten zuvor in unserer jüngeren Geschichte, seit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Systemrisiko ist in der Ökonomie ein Gefahrenpotenzial, das das Fortbestehen eines Geld- oder Wirtschaftssystems beinträchtigen kann. In der Finanzwirtschaft kann dabei der Zusammenbruch eines systemrelevanten Marktteilnehmers oder einer Branche auf andere Bereiche übergreifen. Derartige Dominoeffekte wurden uns bereits nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers in dramatischer Weise durch die schwerwiegenden Folgen für die Finanz- und Realwirtschaft vor Augen geführt.

Eine vor kurzem veröffentlichte Forsa-Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass annähernd 50% der Menschen in Deutschland der Banken-Einlagensicherung nicht mehr vertrauen. Die wenigsten dieser besorgten Bürger treffen allerdings Maßnahmen, um ihr Geld zu schützen. Meine Leser von „Kapitalschutz vertraulich“ stecken hingegen nicht den Kopf in den Sand, sondern setzen selbstbestimmt auf intelligente Kapitalschutz-Strategien!

Massiver Druck durch Zinslasten!

In der letzten Zeit habe ich eine große Freude daran, mich an Diskussionen auf der Plattform „X“ (Twitter) zu beteiligen. Vor kurzem ist mir dabei ein Beitrag von Peter Bofinger aufgefallen. Der Bekannte Professor für Volkswirtschaftslehre ist als ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweisen) nach wie vor ein einflussreicher Ökonom, dessen Aussagen Beachtung finden.

In diesem Zusammenhang hat er eine Grafik gepostet mit den Staatsschuldenquoten Deutschlands (67%), Kanadas (105%), Großbritannien (106%), Frankreich (111%), USA (122%), Italien (140%) und Japans mit 258%.

Dazu hat er folgende Aussage getroffen:

Wir haben schon jetzt die mit Abstand niedrigste Schuldenquote aller G7-Länder. Es gibt ökonomisch keine Rechtfertigung für eine noch niedrigere Quote, vor allem wenn das zu Lasten von Zukunftsinvestitionen geht.“

Dabei hat er Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verlinkt. Das bedeutet somit die Aufforderung, die Schuldenbremse zu Gunsten von Zukunftsinvestitionen aufzugeben. Auf Basis der Feststellung, dass Deutschlands Staatsschuldenquote in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und im Vergleich zu den anderen aufgeführten Volkswirtschaften relativ gering erscheint.

Deutschlands Zinslasten belaufen sich mittlerweile auf rund 40 Milliarden Euro im Jahr!

Sowohl der Bundesrechnungshof als auch der Bund der Steuerzahler warnen hingegen davor, die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse durch Schattenhaushalte aufzuweichen bzw. zu umgehen. Ich teile diese Kritik. Allein für die Zinslasten Deutschlands fallen mittlerweile rund 40 Milliarden Euro im Jahr an.

Ich bin der letzte der etwas gegen Zukunftsinvestitionen hat, aber wenn man sieht, für welche Bereiche große Haushaltsbudgets draufgehen, dann ist der Begriff Zukunftsinvestition genauso falsch, wie das Wort „Sondervermögen“ für Staatsschulden.

Stabilitätskriterium: Die „Schuldenobergrenze“ von Maastricht wird dauerhaft gebrochen!

Ein Stabilitätskriterium der Verträge von Maastricht war ein maximaler Staatsschuldenstand von 60%! Die Vertragsverletzungen sind ein Spiegelbild für die Solidität von EU und Euro!

Die Antwort auf diese Fehlentwicklungen und bedenklichen staatlichen Fehlsteuerungen muss die selbstbestimmte und eigenverantwortliche Stärkung Ihres Vermögens und Ihres Geldes sein. Durch intelligente und wirkungsvolle Kapitalschutz-Strategien.

Global Wealth Report 2023 Deutschlands Wohlstand erodiert

Die Allianz hat aktuell die vierzehnte Ausgabe ihres „Global Wealth Report“ vorgestellt, der das Geldvermögen und die Verschuldung der privaten Haushalte in fast 60 Ländern analysiert.

Annus horribilis

Das Jahr 2022 war für die Sparer ein Jahr des Schreckens. Die Vermögenspreise fielen auf breiter Front. Das Ergebnis war ein kräftiger Rückgang des globalen Geldvermögens1 der privaten Haushalte um -2,7%, der stärkste Rückgang seit der Globalen Finanzkrise (GFC) 2008. Die Wachstumsraten der drei großen Anlageklassen unterschieden sich jedoch deutlich. Während Wertpapiere (-7,3%) und Versicherungen/Pensionen (-4,6%) starke Rückgänge verzeichneten, zeigten Bankeinlagen mit +6,0% ein robustes Wachstum. Insgesamt gingen Finanzanlagen im Wert von EUR 6,6 Billionen verloren, das gesamte Geldvermögen belief sich Ende 2022 auf EUR 233 Billionen.

Am stärksten war der Rückgang in Nordamerika (-6,2 %), gefolgt von Westeuropa (-4,8%). Asien hingegen verzeichnete – mit Ausnahme Japans – noch relativ starke Wachstumsraten. Auch in China wuchs das Geldvermögen mit einem Plus von 6,9% kräftig. Verglichen mit dem Vorjahr (+13,3%) und dem langfristigen Durchschnitt der letzten 20 Jahre (+15,9%) war dies jedoch eine eher enttäuschende Entwicklung – die wiederholten Lockdowns forderten ihren Tribut.

Ausradiert

Trotz der herben Verluste lag das weltweite Geldvermögen der privaten Haushalte Ende letzten Jahres nominal immer noch um fast 19% über dem Stand von 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Inflationsbereinigt reduziert sich dieser Zuwachs allerdings auf magere 6,6% in drei Jahren, d.h. zwei Drittel des (nominalen) Wachstums fielen den Preissteigerungen zum Opfer. Während die meisten Regionen zumindest ein gewisses reales Wachstum bewahren konnten, ist die Situation in Westeuropa anders: Alle nominalen Zuwächse wurden ausradiert, das reale Geldvermögen sank gegenüber dem Jahr 2019 um -2,6 %.

„Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert“, sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz. „Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation. Und das nicht erst seit dem Inflationsschub nach Covid-19. In Deutschland zum Beispiel hat sich das nominale Vermögen pro Kopf in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Inflationsbereinigt liegt der Zuwachs nur noch bei weniger beeindruckenden 40 %. Dies unterstreicht die Notwendigkeit intelligenten Sparens und größerer finanzieller Kompetenz. Aber die Inflation ist ein schwer zu besiegendes Biest. Ohne Anreize und Subventionen für langfristiges Sparen werden es die meisten Sparer schwer haben.“

Kein Rückenwind

Nach dem Rückgang im Jahr 2022 dürfte das globale Finanzvermögen im Jahr 2023 wieder ansteigen. Dafür spricht vor allem die (bisher) positive Entwicklung an den Aktienmärkten.

Insgesamt erwarten wir einen Anstieg des globalen Geldvermögens um rund 6%, auch unter Berücksichtigung einer weiteren „Normalisierung“ des Sparverhaltens. Bei einer globalen Inflationsrate von rund 6 % im Jahr 2023 sollte den Sparern ein weiteres Jahr mit realen Verlusten auf ihren Geldvermögen erspart bleiben.

„Die mittelfristigen Aussichten sind jedoch eher gemischt“, so Kathrin Stoffel, Mitautorin des Berichts. „Es wird kein geldpolitischer oder wirtschaftlicher Rückenwind zu spüren sein. Das durchschnittliche Wachstum der Geldvermögen dürfte sich in den nächsten drei Jahren zwischen 4 und 5 % einpendeln, wenn man von durchschnittlichen Aktienmarktrenditen ausgeht. Doch wie das Wetter, das im Zuge des Klimawandels immer extremer wird, sind in der neuen geopolitischen und wirtschaftlichen Landschaft mehr Marktschwankungen zu erwarten. ‚Normale‘ Jahre könnten eher die Ausnahme werden.“

Maßhalten

Die Zinswende war auch auf der Passivseite der Bilanzen der privaten Haushalte deutlich zu spüren. Nachdem die globale Privatverschuldung 2021 noch um 7,8% gestiegen war, schwächte sich das Wachstum im vergangenen Jahr deutlich auf 5,7% ab. Der stärkste Rückgang war in China zu verzeichnen: Das Schuldenwachstum von +5,4% 2022 war das niedrigste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen. Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte weltweit Ende 2022 auf EUR 55,8 Billionen. Da sich der Abstand zwischen Schulden- und Wirtschaftswachstum auf 3,9 Prozentpunkte vergrößert hat, ist die globale Schuldenquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) um mehr als 2 Prozentpunkte auf 66,1% gesunken.

Damit liegt die globale Schuldenquote der privaten Haushalte wieder ungefähr auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn des Jahrtausends – ein bemerkenswertes Maß an Stabilität, das kaum zu dem weit verbreiteten Narrativ einer in Schulden ertrinkenden Welt passt. Allerdings haben sich die Verhältnisse auf der Weltschuldenkarte stark verändert. In erster Linie ist die Entwicklung in den Industrieländern durch Stabilität gekennzeichnet. In den meisten Schwellenländern hingegen sind die Schuldenquoten in den letzten zwei Jahrzehnten stark gestiegen. An der Spitze der Liste steht China, wo sich die Quote auf gut 61% mehr als verdreifacht hat.

Treue

Das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte sank 2022 um -4,9% und übertraf damit sogar die Verluste während der Finanzkrise (-4,5%). Hauptursache war die Anlageklasse der Versicherungen/Pensionen, die -12,9% an Wert verlor; auch Wertpapiere mussten einen starken Rückgang hinnehmen (-7,7%). Die Bankeinlagen hingegen wuchsen weiter – allerdings war das Plus von 3,7% der schwächste Anstieg seit neun Jahren. Hier spielt das veränderte Sparverhalten eine Rolle: Während die deutschen Sparer ihre Zuführungen von frischem Geld zu den Bankeinlagen um 24,3% (auf EUR 112 Mrd.) reduzierten, sanken die Ersparnisse insgesamt „nur“ um 21,9% auf EUR 297 Mrd.

Damit stieg der Anteil der Kapitalmarktprodukte an den frischen Ersparnissen auf 37% bzw. EUR 110 Mrd. – fast gleichauf mit den Bankeinlagen. Die restlichen neuen Ersparnisse (EUR 81 Mrd.) wurden in Versicherungen und Pensionen investiert. Im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie 2019 ist das Geldvermögen immer noch um 10,1% höher – allerdings nur nominal. Inflationsbereinigt sind die deutschen Sparer „ärmer“ als vor der Pandemie, da ihr Vermögen -2,2% an Kaufkraft verloren hat.

Das Wachstum der Verbindlichkeiten verlangsamte sich auf 4,4%, nach 5,2% im Jahr 2021. Das Netto-Finanzvermögen schließlich ging um satte -8,3% zurück und der Einbruch lag damit ebenfalls über dem bisherigen „Rekord“ von -6,4% im Jahr 2008. Mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 63.540 Euro fiel Deutschland in der Rangliste der 20 reichsten Länder auf Platz 19 zurück und tauschte den Platz mit Österreich (Geldvermögen pro Kopf, siehe Tabelle). Auch Deutschland wird zu einem positiven Wachstum zurückkehren: Im Jahr 2023 soll das Geldvermögen um über 3% steigen.

Der Blick auf die globalen Nettogeldvermögen pro Kopf im Jahr 2022

Mein Fazit: In Deutschland steigt die Sorge vor einem gravierenden Wohlstandsverlust!

Gerade in EU-Ländern wie Deutschland oder Österreich, in denen Mehrzahl meiner Leser ihren Wohn- und Steuersitz haben, ist die Unzufriedenheit der Menschen mit den politischen Rahmenbedingungen in zahlreichen Bereichen zu spüren. Das ist für mich deswegen nicht überraschend, weil viele Bürger jetzt erstmals seit Jahrzehnten den realen oder zumindest drohenden Wohlstandsverlust spüren. Dafür sind nach meiner Einschätzung politische Fehlsteuerungen verantwortlich und diesem Unmut wird zunehmend Luft gemacht.

Wesentliche Gründe dafür liegen unbestritten in den enormen Preissteigerungen und dem damit verbundenen Verlust von Kaufkraft und Geldwertstabilität. In meinem Buch „Finanzielle Selbstverteidigung“ bin ich bereits auf die großen Herausforderungen in der Migrationspolitik eingegangen. Die illegale Einwanderung schlägt derzeit ebenso hohe Wellen wie die Asylpolitik. Das spüre auch ich, durch die verstärkte Nachfrage nach Auswanderungs-Themen, bei meinen Lesern von Kapitalschutz vertraulich!

Markus Miller (c) GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.

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