Einfaches Geldsystem?

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(01.04.23) Nachdem EZB-Chefin Christine Lagarde in einer Pressekonferenz das weitere geldpolitische Vorgehen der Europäischen Zentralbank für die kommenden Monate geschildert hatte, haben Bank of England (BoE) und die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in der vergangenen Woche ihre Zinserhöhungen mitgeteilt. Im Gegensatz zur Geldpolitik von BoE und Fed muss die EZB die Zinsen stärker erhöhen, weil sie in der Vergangenheit viel zu inkonsequent und zaghaft agiert hat. Vermutlich aus Sorge davor, dass hochverschuldete EU-Länder wie Italien an zu schnell und zu stark erhöhten Zinsen zerbrechen könnten.

Die EZB hat jetzt unter anderem den Leitzins für das Hauptrefinanzierungsgeschäft um weitere 50 Basispunkte angehoben. Auch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität wurden um den gleichen Satz von 0,5% angehoben. Die Inflation im Euro-Raum lag im Januar bei 8,6%. Grund für das hohe Inflationsniveau sind vor allem steigende Lebensmittel- und Energiepreise. Die Anpassung ist am 22. März 2023 in Kraft getreten. Für die Zentralbanken der USA und Großbritanniens ist die Erhöhung mit 25 Basispunkten weit geringer ausgefallen, weil sich der Leitzins dieser Notenbanken schon seit geraumer Zeit etwa einen Prozentpunkt über dem der EZB bewegt. Diese Entwicklung verdeutlicht die nachfolgende Statista-Grafik sehr gut.

Fazit: Die starken Zinserhöhungen destabilisieren das Geld- und Bankensystem

Im Frühjahr 2020 hatten sowohl die Federal Reserve der USA als auch die Bank of England den Leitzins zur Abfederung der wirtschaftlichen Corona-Folgen drastisch gesenkt. Der russische Angriff auf die Ukraine bewegt die zentralen Finanzorgane der Länder nun wieder zu einer restriktiven Geldpolitik. Knappere Geldmengen und verteuerte Kredite sollen die Währung wieder aufwerten und dadurch die Inflation dämpfen.

Für die Bürger und Verbraucher bedeutet das wieder sinkende Lebenserhaltungskosten, das Wirtschaftswachstum wird jedoch indirekt ausgebremst. Die Realzinsen verharren dennoch weiterhin im tiefroten Bereich und die Zinserhöhungen werden jetzt zunehmend zum Problem für die Stabilität unseres Geld- und Bankensystems.

100 Jahre Hyperinflation – Zurück in die Zukunft von 1923

In diesem Kontext lohnt auch einmal der Blick in die Geschichte unseres Geldes und die Chroniken der heutigen Bundesdruckerei GmbH, die uns gerade in der heutigen Zeit eine Warnung sein sollte. Im November 1923 kostete ein Kilogramm Roggenbrot in Berlin 233 Milliarden Mark, ein Kilo Rindfleisch 4,8 Billionen Mark: Es war die Zeit der Hyperinflation, in der die Mark quasi im Stundenrhythmus an Wert verlor. Die Deutschen trugen sie waschkörbeweise zum Einkaufen. Die Wirtschaft lag nach dem Ersten Weltkrieg am Boden, der Staat war hoch verschuldet und druckte Geld, um seine Verbindlichkeiten zu bezahlen. Die Inflation stieg derartig, dass immer neue Geldscheine mit immer höheren Nennwerten gedruckt werden mussten.

Die Reichsdruckerei – die Vorgängerin der heutigen Bundesdruckerei – gab allein zwischen dem 25. Juli 1923 und dem 26. Oktober 1923 insgesamt 28 verschiedene Arten von Geldscheinen heraus. Die – damals und bis heute – höchste je genutzte sogenannte Denomination war die Banknote über 100 Billionen Mark (Quelle: Archiv Bundesdruckerei), ausgeschrieben 100.000.000.000.000. Auf der Banknote selbst fehlte die ausgeschriebene Zahl. Zwar produzierte die Reichsdruckerei im Februar 1924 sogar einen 1.000-Billionen-Mark-Schein, also eine Billiarde. Der kam jedoch nie in Umlauf, weil in der Zwischenzeit beschlossen wurde, es bei einer Neuauflage der 100-Billionen-Mark-Banknote mit verbesserter Fälschungssicherheit zu belassen.

Die Fälschungssicherheit der Banknoten wurde zweitrangig

Um die Sicherheit der Noten war es damals nicht allzu gut bestellt, obwohl man sich vor allem bei höheren Denominationen nach Kräften darum bemühte. Aber jede Hürde für die Notenfälschung – wie Wasserzeichen im Papier – bedeutete mehr Aufwand für die Banknotenproduktion, die ohnehin am Limit arbeitete. „Es wurden immer größere Geldmengen benötigt“, schreibt der Posthistoriker Gerd Gnewuch in seinem Buch „100 Jahre Bundesdruckerei“. „Im Sommer 1922 ging die Reichsdruckerei notgedrungen dazu über, Banknoten von endloser Papierbahn auf Rotationsmaschinen zu drucken. Fragen der Fälschungssicherheit waren zweitrangig.“

Die Reichsdruckerei vervierfachte die Zahl der Beschäftigten in der Zeit zwar auf über 12.000, verglichen mit ihren Beschäftigten vor dem Ersten Weltkrieg. Doch nicht nur das Personal wurde knapp – auch Maschinen und Räume der Reichsdruckerei reichten nicht aus, um die riesigen Mengen an Geld zu drucken. Die Regierung beauftragte daher 60 private Betriebe als Hilfsdruckereien mit der Geldproduktion, wie aus der Chronik der Bundesdruckerei hervorgeht. Die Reichsdruckerei beaufsichtigte sie allerdings und entwarf auch die neuen Scheine. Für aufwendige Sicherheitsmerkmale fehlte die Zeit. „Im Sommer und Herbst 1923 setzte über das weitgehend an der Produktion beteiligte private Druckgewerbe eine Massenherstellung drucktechnisch einfachster Scheine in einem kaum übersehbaren Ausmaß ein“, so Gnewuch.

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Die Reichsdruckerei mietete Gebäude, um das Papier für die Geldproduktion zu lagern

Für die Geldproduktion war so viel Papier nötig, dass die Reichsdruckerei zahlreiche Liegenschaften und Gebäude anmieten musste, um es zu lagern. Auf dem Höhepunkt der Hyperinflation, in den letzten drei Monaten des Jahres 1923, wurden 5,5 Millionen Kilogramm Papier zu Geldscheinen verarbeitet – ein Jahr zuvor waren es im selben Zeitraum 3,5 Millionen Kilogramm gewesen.

Die Gründung der Rentenbank stabilisiert die Währung

Den Banknotenexzess beendete der damalige Reichskanzler Gustav Stresemann mit der Einführung der Rentenmark im November 1923. Das Umtauschverhältnis dieser Übergangswährung zur bisherigen Papiermark lag bei eins zu einer Billion. Die ersten Scheine zu je einer Rentenmark lieferte die Reichsdruckerei im Dezember 1923 aus, wie aus der Unternehmenschronik der Bundesdruckerei hervorgeht. Der rasante Wertverlust des Geldes kam zum Stillstand.

Folglich sank Ende 1924 das Arbeitsaufkommen der Reichsdruckerei abrupt. Auch der Post- und Wertzeichendruck ging auf ein normales Maß zurück. In der Folge wurden Werkstätten zusammengelegt, abgenutzte Maschinen verschrottet und die Reichsdruckerei verringerte die Zahl ihrer Beschäftigten auf knapp 3.900.

46% der Deutschen sind von der Inflation und der Diskussion dazu genervt

Die derzeit hohe Inflation ist für fast alle Menschen in Deutschland spürbar und auch ein Dauerthema in Medien und Politik. Aber wie steht es um das Wissen rund um die Inflation? Eine Mehrheit schätzt das eigene Wissen als solide ein, ist aber zunehmend genervt von der Debatte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select, bei der im Januar 2023 mehr als 3.000 Menschen durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov repräsentativ befragt wurden.

Deutschlands Bürger schätzen ihr Wissen zum Thema Inflation als gut ein

Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, wie sie ihr Wissen zum Thema Inflation einschätzen. Insgesamt geben 71% der Befragten an, dass sie über die Inflation informiert sind und auch den Begriff grundsätzlich erklären können. Jeder zweite männliche Befragte (50%) schätzt das eigene Wissen dazu sogar als gut oder sehr gut ein. Bei den Frauen sind es hingegen nur 29%. Für die Mehrheit der Befragten ist der Begriff Inflation und dessen Bedeutung geläufig. Dabei geben 78% der Männer und 63% der Frauen an, den Begriff erklären zu können.

Inflation ist im familiären Umfeld ein Thema

Die Inflation ist für viele Menschen seit einigen Monaten zu Hause und am Arbeitsplatz ein Gesprächsthema. Die Menschen beschäftigt das hohe Preisniveau und so sprechen die Bürgerinnen und Bürger vorrangig auch im privaten Umfeld darüber. 46% aller Befragten geben an, dass sie im Kreise der Familie Gespräche zum Umgang mit der Inflation führen, mit dem Partner sind es noch 36%, gefolgt von Freunden und Bekannten (34%). Aber auch im Job macht die Inflation nicht Halt: Immerhin noch 17% sprechen mit Arbeitskollegen über die Inflation und ihre Auswirkungen.

Wenn es hingegen um sachkundige Informationen geht, greifen die Menschen auf Medien, Familie und die Meinung von Experten zurück. Zu den beliebtesten Informationsquellen zum Thema Inflation und deren Auswirkungen zählen Fernsehen und Radio (29%), Gespräche mit Familie und Freunden (22%), weitere Online-/Printmedien (20/18%) sowie der Rat von Experten: Das persönliche Gespräch mit einem Finanzberater ist für 13% der Befragten die beste Wahl, um sich über das Thema Inflation zu informieren. Es ist wichtig, dass sich die Menschen mit der aktuellen Situation auseinandersetzen und verstehen, was die langfristigen Auswirkungen der Inflation für sie sind und wie sie ihnen begegnen können, so ein Fazit der Analyse. Um die richtigen Maßnahmen für die individuellen Bedürfnisse zu ergreifen, ist es ratsam, die Unterstützung eines Experten in Anspruch zu nehmen.

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Genervt von der Inflation – Hilfe suchen die Menschen bei Familie und in der Beratung

Das hohe Preisniveau belastet die Menschen – aber auch die anhaltende Diskussion dazu. 46% der Menschen hierzulande sagen, sie nervt und stört das Thema Inflation mittlerweile.

14% der Befragten sind der Meinung, dass sie mit einem Finanzberater über das Thema sprechen sollte, um die Auswirkungen der Inflation für sie persönlich einzudämmen. Neben dem Partner (25%) ist die Familie (22%) jedoch wichtigste Anlaufstelle über den Austausch zum Thema Inflation. Das Thema Inflation ist ganz offensichtlich bei den Bürgern angekommen und wird auch größtenteils verstanden. Beim Thema Geldsystem sieht das hingegen nicht so aus.

Die Mehrheit der Bürger versteht das Geldsystem nicht!

Im Rahmen der diesjährigen Finanzmesse Invest 2023 in Stuttgart hatte ich mehre Vorträge und Podiumsdiskussionen. Im Anschluss daran wurden mir zahlreiche Fragen gestellt, allen voran auch zu den „Geldsystemen der Zukunft“ rund um Bitcoin, Ethereum und Co. Eine Teilnehmerin hat mir in diesem Zusammenhang gesagt, dass sie sehr gerne in den Bitcoin investieren würde. Weil das System aber so kompliziert und schwer verständlich wäre, hätte sie bislang davor zurückgeschreckt. Ich habe sie dann gefragt, ob Sie denn die Systematik unseres Geldsystems wirklich verstanden hat und auch erklären könne, allen voran das Geldsystem der USA mit dem US-Dollar als Weltleitwährung.

Es hat sich dann herausgestellt, dass sie nicht annähernd erklären konnte, wie die Notenbanken und Geschäftsbanken funktionieren und wie Geld geschöpft wird. Ich habe volles Verständnis, wenn mir jemand sagt ihm fehle noch Wissen und Vertrauen in den Bitcoin. Genau dafür mache ich meine Wissensvermittlung durch Berichte und Vorträge.

Das Gelingen der Politik liegt im Wissensdefizit seiner Bürger

Ich frage mich allerdings mit großer Verwunderung, warum so viele Bürger und Anleger ein derart großes Vertrauen in Banken, ihr Sparbuch, ihre Rente oder unsere fragile Euro-Gemeinschaftswährung haben, obwohl sie überhaupt nicht verstehen, wie das Geldsystem funktioniert. Der legendäre Henry Ford (1863 – 1947) gründete den Automobilhersteller Ford Motor Company und perfektionierte konsequent die Fließbandtechnik im Automobilbau. Ihm wird das Zitat zugeschrieben:

 „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Aussage heute so viel Gültigkeit besitzt wie selten zuvor in der Geschichte. Die Staaten sind hochverschuldet, das globale Bankensystem ist fragil und unser Geld ist todkrank. Deswegen möchte ich Ihnen, am nachfolgenden Beispiel der Weltwährung des US-Dollars einmal veranschaulichen, wie komplex unser Geldsystem in der Realität ist. Bildquelle: newyorkfed.org

Die Karte zum Weltgeldsystem USD

Der US-Dollar ist nach wie vor das Herz des Weltwährungssystems

Der Begriff Dollar entwickelte sich aus dem niederländischen „Daler“. Der US-Dollar (USD) ist das gesetzliche Zahlungsmittel in den Vereinigten Staaten. Er wird aber auch in weiteren Ländern als offizielle Währung oder Nebenwährung verwendet, zum Beispiel in Ecuador, El Salvador, Liberia, Panama, Simbabwe oder auf den Marshallinseln.

Auch wenn seine Bedeutung gegenüber anderen Währungen ein wenig abgenommen hat, gilt der US-Dollar noch immer unangefochten als die weltweit wichtigste Leit-, Transaktions- und Reservewährung. Das zeigt sich etwa daran, dass über 50% der internationalen Finanztransaktionen in US-Dollar stattfinden. Der Dollar ist aber auch die dominierende Währung im Erdölhandel (Petrodollar).

Mein Fazit: Die Systematik der Bitcoin-Blockchain habe ich verstanden. Das USD-Geldsystem führt bei mir wiederholt zu Fragezeichen und ich bin mir sicher, hier stehe ich nicht allein da. Die obige Grafik zeigt, wie verschiedene US-Institutionen miteinander interagieren – auf Basis der Bilanz der US-Notenbank Fed – und im Rahmen der Kreditaufnahme und -verleihung von US-Dollar-Instrumenten auf den Geldmärkten. Wer hier behauptet, dass das Fiat-Geldsystem transparenter und sicherer ist als die Blockchain des Bitcoin, ist für mich ein Phantast!

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Herausforderung Inflation und Geldwertstabilität

Ihrem persönlichen Kapital- und Steuer-Schutz kommt eine massiv steigende Bedeutung zu. Die weiterhin belastenden Ausläufer der Coronavirus-Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen dazu, dass die Staatsschulden weiter explodieren. Das gilt gerade auch für zahlreiche Länder der Europäischen Union. Am Ende des Tages werden Bürger und Steuerzahler der starken Gemeinschaftsländer wie Deutschland die finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise und die massiven Auswirkungen des Krieges in der Ukraine bezahlen müssen. Setzen Sie deswegen auf intelligente Kapitalschutz-Funktionen und Kapitalschutz-Strategien.

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Liechtenstein: Der einzige AAA-Staat der Welt ohne Schulden!

Hinter dem im Herzen von Europa ­ge­legenen Kleinstaat des Fürstentum Liechtensteins (Bildquelle: Liechtenstein Marketing) steht ein moderner Finanz- und Versicherungsplatz, der sich insbe­son­dere durch eine große politische und wirtschaftliche Stabilität, ein Bank- und Berufsgeheimnis, eine moderate Steuergesetzgebung sowie ein unternehmer- freundliches Personen- und Gesellschaftsrecht auszeichnet.

Als moderner Wirtschaftsplatz steht das Fürstentum Liechtenstein für Inno­vation, Ent­wicklung und Stabilität mit freiem ­Zugang zum europäischen Wirtschaftsraum (EWR), Deutschland und Österreich sowie in die Schweiz. Das Fürstentum Liechtenstein ist eines von fünf Ländern weltweit, das keine Staatsverschuldung hat und der einzige Staat, der gleichzeitig ein Triple-A-Rating (AAA) besitzt. Ich zeige Ihnen im Rahmen von „Kapitalschutz vertraulich“ wirkungsvolle Mittel und Wege, für Ihr Standbein im soliden Fürstentum Liechtenstein, von soliden Banken und Versicherungsgesellschaften über bankenunabhängige Vermögensverwalter bis hin zu Edelmetallhändlern, Edelmetallverwahrern und Zollfreilagern.

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Markus Miller (c) GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.

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