(04.02.23) Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) hat aktuell Zahlen in zwei Bereichen veröffentlicht, die mehr als nachdenklich stimmen. Zum einen ist der Anteil der erwerbstätigen 55– bis 64–Jährigen in Deutschland um zehn Prozentpunkte auf 72% im Jahr 2021 gestiegen. Der EU–Schnitt liegt lediglich bei 60%. Damit sind in Deutschland die 55– bis 64–Jährigen deutlich häufiger erwerbstätig als im EU–Durchschnitt. Zum anderen hat sich auch jenseits der 64 Jahre der Anteil der Erwerbstätigen in kurzer Zeit deutlich erhöht.
2012 arbeiteten in Deutschland noch 11% der 65– bis 69–Jährigen. Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 17% – und damit ebenfalls über dem EU–Durchschnitt von 13%. Ein Grund für den Anstieg in Deutschland ist die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Interessanterweise ist auch das Bildungsniveau ein wesentlicher Grund für den Verbleib älterer Menschen im Arbeitsmarkt: Höhere Bildungsabschlüsse gehen oft mit einer längeren Erwerbstätigkeit einher. In der Generation 65plus waren unter den Hochqualifizierten hierzulande 2021 noch 13% erwerbstätig, unter den Geringqualifizierten waren es lediglich 4,5%.

647.515 Rentner in Deutschland sind abhängig von der Grundsicherung
Damit einhergehend sind immer mehr Menschen im Alter auf die sogenannte Grundsicherung, also eine staatliche Sozialhilfe, angewiesen. Das Thema Altersarmut wird dadurch weiter an Dynamik gewinnen. Allein in den drei Monaten von Juni bis September 2022 hat sich die Zahl der Rentner in Grundsicherung von 628.570 auf 647.515 erhöht, mit weiter steigender Tendenz. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl um 68.420 „staatlich abhängige“ Rentner erhöht.
Die hohe Zahl der bedürftigen Rentner ist eine Schande für Deutschland!
Die Zahlen der Rentner in Altersarmut sind eine Schande. Deutschland hat nach wie vor den Status, ein reiches und wohlhabendes Land zu sein. Gleichzeitig dreht der Staat jetzt zunehmend an der Erbschaftssteuer, um vermögende Rentner zu schröpfen. Dieser wichtigen Entwicklung widme ich mich in meiner kommenden März-Ausgabe von „Kapitalschutz vertraulich“ im Hinblick auf das Thema „Stiftungen“.

Die Zahlen zur Kinder- und Jugendarmut sind ebenfalls eine Farce
Nicht nur die Altersarmut ist ein stark zunehmendes Problem in Deutschland, sondern auch die Kinder- und Jugendarmut. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene in Deutschland als armutsgefährdet gelten. Alleinerziehende sowie Familien mit drei und mehr Kindern sind besonders betroffen. Die aktuellen Daten zeigen, dass sich die Lage nicht gebessert hat. In absoluten Zahlen bedeutet das: Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren galten 2021 als armutsgefährdet.
Aufgrund der sich seither eintrübenden wirtschaftlichen Lage und der explodierenden Inflation ist für das Jahr 2023 mit einer weiteren Verschärfung der Situation zu rechnen. Vertiefende Erkenntnisse zur Armutsgefährdung liefern die amtlichen Daten zu Kindern und Jugendlichen, die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II erhalten.
Demnach lebten im Sommer 2022 rund 1,9 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren in Haushalten, die Sozialleistungen beziehen. Die Quote von Kindern und Jugendlichen im SGB II-Bezug betrug in Westdeutschland 13,4% und in Ostdeutschland 16%. Ein Blick auf die kommunale Ebene zeigt gravierende Unterschiede: Die Spannbreite lag zwischen 3% im bayerischen Roth und 42% in Gelsenkirchen in NRW. Damit sich an dem strukturellen Problem der Kinder- und Jugendarmut endlich etwas ändert, sollte die Bundesregierung nach Ansicht der Studienautoren die Kindergrundsicherung schnell und entschlossen auf den Weg bringen.


Die Quoten der Armutsgefahr in Deutschland sind viel zu hoch
Auch viele junge Erwachsene sind mit Armut konfrontiert. Laut der Bertelsmann Stiftung (Grafik) weisen 18- bis 25-Jährige mit 25,5 Prozent sogar das höchste Armutsrisiko aller Altersgruppen auf. Frauen sind dabei stärker betroffen als Männer, junge Menschen in Ostdeutschland häufiger als die in Westdeutschland. SGB II-Leistungen beziehen allerdings nur 7 Prozent dieser Altersgruppe, was auf den ersten Blick überrascht. Das liegt hauptsächlich daran, dass junge Erwachsene für gewöhnlich eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und viele zum ersten Mal in eine eigene Wohnung ziehen.
Hier greifen andere sozialstaatliche Maßnahmen, wie BAföG oder Wohngeld. Die hohe Armutsbetroffenheit junger Erwachsener weist jedoch darauf hin, dass die verschiedenen Systeme nicht gut zusammenwirken. Ohne Unterstützung durch ihre Eltern wäre es vielen nicht möglich, ihre Existenz zu sichern. Damit hängen die Chancen junger Menschen weiterhin zu stark vom Elternhaus ab. Ich bin kein Politiker und habe keine Lösung, wie das große Problem der Kinder- aber auch der Altersarmut nachhaltig gelöst werden kann. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in einem intelligenteren
Vermögensaufbau und dem ganzheitlichen Schutz des Familienvermögens.
Soziale Marktwirtschaft versus Sozialstaat und Sozialismus
Als Familienvater kann ich es nur begrüßen, dass arme Kinder und Jugendliche unterstützt werden, ebenso wie pflegebedürftige Personen und deren Angehörige. Gleiches gilt auch für Rentner. Allerdings müssen all diese Maßnahmen gegenfinanziert werden und auch diese Lasten werden somit auf Steuerzahler und Vermögensinhaber umgelegt und umverteilt! Die „schützende“ Hand des Staates für die „Armen“ und „Schwachen“ sowie die „Unwilligen“ ist somit immer auch die „nehmende“ Hand für Leistungsstarke, Steuerzahler und Vermögende.
Das ist selbstverständlich nicht verwerflich, aber das Maß muss stimmen und diese Ausgewogenheit (Stichwort: Soziale Marktwirtschaft versus Sozialistaat bzw. Sozialismus) gerät nach meiner Einschätzung in Deutschland zunehmend aus dem Lot. Nicht mit isoliertem Blick auf die Superreichen, sondern im Zusammenhang mit den weiter zunehmenden Lasten für Mittelstand und Mittelschicht und somit den Wohlstand in Deutschland!
Pflegebedürftigkeit: Das unterschätzte Zukunftsrisiko
In Deutschland gibt es einen weiteren Bereich an Bedürftigen, die immer mehr werden: 4,96 Millionen Menschen in Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt Ende 2021 pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Die starke Zunahme um 830.000 Pflegebedürftige (+20 %) ist – wie auch die großen Sprünge in den Jahren 2017 und 2019 – überwiegend auf die Einführung eines neuen, weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 01.01.2017 zurückzuführen.
84% der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt, wie nachfolgende Statista-Grafik verdeutlicht. Die übrigen 16% werden in Pflegeheimen vollstationär betreut. 79% der Betroffenen sind 65 Jahre und älter. Die Mehrheit (62%) der Pflegebedürftigen ist weiblich.

Eine private Pflegeversicherung ist ein wichtiger Kapitalschutz-Baustein!
Ein Platz in einem Pflegeheim ist sehr teuer. Die realistischen Kosten belaufen sich auf rund 3.000 bis 5.000 Euro im Monat Die gesetzliche Pflegeversicherung ist dafür nicht ausreichend, so dass eine nicht unerhebliche Deckungslücke entsteht, die aus dem eigenen Vermögen bedient werden muss. Die Pflegebedürftigkeit ist nach wie vor ein völlig unterbewertetes Risiko, gerade auch im Zusammenhang mit einer Auswanderung.
Meine Nr. 1 für den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung für meine Leser von „Kapitalschutz vertraulich“ ist dabei umfassend, flexibel und für jeden Geldbeutel geeignet. Und sie leistet weltweit, ohne Wenn und Aber, auch im Ausland für den Fall einer Wohnsitzverlagerung bzw. Auswanderung. Wichtig: Auch bzw. gerade Pflegeschutz = Kapitalschutz!

Mein Fazit & Ausblick: Stiftungen schützen Vermögen
Mit dem Jahreswechsel hat sich gesetzlich einiges geändert. Der Bundestag hat zahlreiche Steueränderungen verabschiedet. Unter anderem könnten Erbschaft-, Schenkung- und Grundsteuer in Zukunft deutlich höher ausfallen. Das betrifft auch das Familien- und Erbrecht.
Wer seinen Nachlass nicht überlegt regelt, verursacht – wenn auch ungewollt – möglicherweise langjährige Streitigkeiten unter den Erben. Auch wegen diesen bedenklichen Entwicklungen befasse ich mich aktuell sehr intensiv mit dem Stiftungsrecht. Die Erbersatzsteuer in Deutschland ist mit einer Familienstiftung gestaltbar und sorgt so auch für den Schutz des Vermögens. Mit einer Familienstiftung sind auch grenzüberschreitende Strukturen möglich. Liechtenstein ist beispielsweise ein beliebter Standort für Familienstiftungen. Hier gibt es keine Erbersatzsteuer. Mehr dazu in meiner kommenden März-Ausgabe 2023 von „Kapitalschutz vertraulich„!
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Markus Miller (c) GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.