(24.06.22) Erinnern Sie sich noch an die Stabilitätskriterien von Maastricht? Die Politik ganz offensichtlich nicht, weil der Vertrag von Maastricht mittlerweile hundertfach gebrochen wurde! Der Vertrag von Maastricht wurde am 7. Februar 1992 im niederländischen Maastricht vom Europäischen Rat unterzeichnet. Darin wurden die Stabilitätskriterien für die Europäische Währungsunion und somit auch die Stabilität des Euro festgelegt.
Darin definierte Bedingungen legen beispielsweise fest, dass das Haushaltsdefizit eines Staates bzw. eines EU-Beitrittskandidaten nicht mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen darf und die gesamtstaatliche Verschuldung 60 Prozent des BIP nicht übersteigen sollte. Die Inflationsrate darf sich nicht weiter als 1,5 Prozentpunkte vom Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder entfernen und die langfristigen Zinssätze dürfen nicht mehr als zwei Prozentpunkte über dem Niveau der drei EU-Länder mit den niedrigsten Zinsen liegen. Die Währung muss sich mindestens zwei Jahre lang innerhalb der „normalen Bandbreiten“ des Europäischen Wechselkurssystems ohne Abwertung bewegt haben.
Ein EU-Beitritt der Ukraine wäre ein ökonomischer Wahnsinn!
All diese Stabilitätskriterien sind längst Schall und Rauch. Der Vertrag von Maastricht ist das Papier nicht wert, auf das er geschrieben wurde. Aufgrund der gravierenden Folgen der Corona-Pandemie hat die EU den Stabilitätspakt im Frühjahr 2020 bereits ausgesetzt. Wegen des Ukraine-Krieges wurde diese Regelung mittlerweile bis ins Jahr 2024 verlängert. Für zahlreiche Länder wird diese Maßnahme ein Freibrief für neue Kreditaufnahmen sein. EU-Europa wird weiter in Schulden versinken und die Stabilität des Euro mit zunehmender Dynamik erodieren.
Die Ukraine soll in einem beschleunigten Verfahren in die EU aufgenommen werden. Ich will das nicht politisch werten. Wirtschaftlich wird die Aufnahme eine Katastrophe für die Europäische Union. Die Ukraine ist von den Stabilitätskriterien von Maastricht so weit entfernt, wie die Erde vom Mond. Die Zeche dafür wird einfach auf die Bürger und Steuerzahler EU-Europas umgelegt werden.
Staatsschulden: die USA liegen zwischen Portugal und Italien

Die obige Grafik zeigt die prozentuale Staatsverschuldung in ausgewählten Ländern EU-Europas, in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes für das 4. Quartal 2021. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden somit erst in den kommenden Auswertungen zum Tragen kommen und die Staatsschuldenquoten weiter ansteigen lassen. Wie weit mittlerweile das einstige Maastricht-Stabilitätskriterium von 60 Prozent verlassen wurde, zeigt der Blick auf Griechenland, Italien und Portugal.
Mit Deutschland kann selbst das einstige Musterland der EU die Verschuldungsgrenze nicht mehr einhalten. Interessant ist auch, dass die durchschnittliche Verschuldungsquote der Euro-Länder mit 95,6 Prozent mittlerweile höher ist als die Verschuldungsquote aller EU-Staaten mit 88,2 Prozent. Mit einer Verschuldungsquote von 18,1 Prozent ist Estland das solideste EU-Land.
Die vereinigten EU-Staaten sind eine Haftungs- und Umverteilungsunion!
In den letzten Wochen habe ich in den Medien wiederholt das Argument gelesen, dass Zinserhöhungen in den USA weit einfacher umsetzbar sind. Weil steigende Zinsen in Europa die hochverschuldeten Südländer ansonsten in die Staatspleite treiben könnten. Hierzu ist anzumerken, dass die Länder EU-Europas längst eine Haftungsgemeinschaft sind. Dadurch würden vor Eintritt der Staatspleite eines einzelnen Landes schlicht Umverteilungen zur Rettung erfolgen, was wiederum gravierende Auswirkungen auf die Geldwertstabilität des Euro haben würde. Mit einer Staatsschuldenquote von 134 Prozent liegen die USA im Übrigen zwischen Portugal und Italien. Die USA stehen selbst vor dem latenten Geld-Systemkollaps!
Fazit: Die Verschuldungsquoten der großen Volkswirtschaften sind bereits erschreckend genug. Dennoch muss beachtet werden, dass die EU-Länder über die gemeinsam aufgenommenen Schulden der Europäischen Union noch deutlich höher verschuldet sind, als es die offiziellen Zahlen belegen
Staatsreserven: Russland und die Schweiz verfügen über die höchsten Goldquoten

Am 24. Mai 2022 wurde der diesjährige – mittlerweile 16. – In Gold We Trust-Report im Rahmen einer internationalen und live im Internet übertragenen Pressekonferenz präsentiert. Der fast 400 Seiten starke In Gold We Trust-Report ist weltweit renommiert und wurde vom Wall Street Journal zum „Goldstandard aller Goldstudien“ geadelt. Die letztjährige Ausgabe wurde insgesamt mehr als 2 Millionen Mal heruntergeladen und geteilt.
Im aktuellen Report finden sich wieder zahlreiche hochinteressante Analysen. Beispielsweise der Aspekt, dass die nominelle Gesamtverschuldung aller Wirtschaftssektoren im Jahr 2021 noch weiter angestiegen ist. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde im vergangenen Jahr die Marke von 300 Billionen US-Dollar durchbrochen.

Frankreich ist die größte Gefahr für die Stabilität von EU und Euro!
Mit Blick auf die Staatsschuldenquoten in der EU ist wichtig, dass für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes nicht rein die Staatsschulden relevant sind, sondern auch die Verschuldungsquote des Unternehmenssektors und der privaten Haushalte. Ordnet man die EU-Staaten nach der gesellschaftlichen Gesamtverschuldung zeigt sich das wahre Problemland und die größte Gefahr für die Stabilität Europas und den Euro sehr deutlich: Frankreich!
Für die Eurozone und die Interpretation der Geldpolitik der EZB nicht unwesentlich ist der Umstand, dass Frankreich den höchsten gesamtgesellschaftlichen Verschuldungsgrad aufweist, insbesondere aufgrund der hohen Verschuldung des Unternehmenssektors. Das oft gescholtene Italien steht in dieser Gesamtbetrachtung relativ gut da, und weist sogar eine geringere Verschuldung als Schweden oder die Schweiz auf.
Neben dem Blick auf die Staatsschuldenquoten ist auch die Analyse der Goldquoten bzw. der Goldreserven sehr interessant. Mit rund 8 Prozent Goldanteil in Relation zum BIP sind hier Russland und die Schweiz führend, wie die obige Grafik verdeutlicht.
Geld- bzw. Notreserven: Viele Bürger haben kaum Rücklagen!
Ich bin ein gebürtiger Schwabe, deswegen ist der Satz „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ vergleichbar mit einem Gebot. Der Zugriff auf einen Notgroschen beruhigt gerade in Krisenzeiten. Vor den aktuellen Rahmenbedingungen massiv steigender Preise sind Rücklagen sehr wichtig. Auch an der Börse ist es stets hilfreich, einen gewissen Teil seines Pulvers (Liquidität) trocken in der Hinterhand als Reserve zu halten, um in fallenden Märkten einsteigen oder nachkaufen zu können. Umso bedenklicher stimmt deswegen das aktuelle „TeamBank-Liquiditätsbarometer“. Viele Menschen können an Investments überhaupt nicht denken und haben kaum nennenswerte Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben bzw. Preissteigerungen.
Geldreserven: 43% der Deutschen haben weniger als 1.000 Euro zur Verfügung!

43% der Deutschen haben weniger als 1.000 Euro als Reserve für unvorhersehbare Ausgaben auf der hohen Kante. Bei jedem Fünften sind es sogar weniger als 500 Euro, die im Fall der Fälle zur Verfügung stehen würden. Das sind die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die mehr als 3.000 Bundesbürger befragt wurden.
Insgesamt gaben neun Prozent an, gar keine Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu haben. Die Hälfte der Deutschen kennt den zur Verfügung stehenden Betrag ganz genau, während 40% ihn zumindest ungefähr kennen. Knapp 70% der Bundesbürger finden es sinnvoll, wenn Händler die Option Kauf auf Raten anbieten. Die „Strategie“ vieler Privatpersonen ist somit zwangsläufig Schulden aufzunehmen, anstatt auf einen Notgroschen zurückgreifen zu können.
Anlagenotstand? Vielen Bürgern droht die Schuldenfalle!
Die Niedrigzinsphase der letzten Jahre hat den Begriff vom „Anlagenotstand“ geprägt. Fakt ist allerdings, dass viele Bürger in Deutschland dieses „Luxusproblem“ überhaupt nicht haben, weil Sie bereits in der Schuldenfalle sitzen, da Sie bei einem Geldbedarf auf teure Kredite zurückgreifen müssen. Diese große Bevölkerungsgruppe zählt zu den großen Krisenverlieren. Im Gegensatz zu einem Kapitalanleger bieten sich hier kaum Handlungsalternativen. Kapitalanleger können hingegen auf intelligente und wirkungsvolle Kapitalschutz-Strategien setzen.
Setzen Sie auf Finanzielle Selbstverteidigung!
Den Begriff der Resilienz lesen und hören Sie in den letzten Jahren immer häufiger. Darunter versteht man ganz grundlegend eine psychische Widerstandsfähigkeit, die Fähigkeit Krisen zu bewältigen und diese durch einen Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen.
Diese Vorgehensweise lässt sich auch auf alle anderen Bereiche unseres täglichen Lebens übertragen, allen voran auf wirtschaftliche und finanzielle Ereignisse, ebenso wie auf die in Meilenstiefeln immer weiter fortschreitende Digitalisierung, die auch gleichbedeutend ist mit einer Abschaffung gewohnter Dinge, wie beispielsweise unserem Bargeld oder dem Bankensystem wie wir es derzeit noch kennen: Finanzielle Selbstverteidigung!
Kryptonomics von Markus Miller: Das neue Digitalzeitalter der Tokenisierung!
Wir befinden uns längst in einem monetären Klimawandel. Damit verbunden ist ein vielschichtiger Paradigmenwechsel, der durch die Pandemie und die politischen Reaktionen darauf ausgelöst wurde.
Tiefgreifende Veränderungen in der Fiskal- und Geldpolitik werden spürbare Konsequenzen auf das Geldsystem und letztlich auch auf die Bevölkerung haben. Umfassende Grundlagen wie Sie diese Entwicklungen in Kombination mit dem technologischen Fortschritt zu Ihrem Vorteil nutzen können bietet Ihnen Kryptonomics!

PS: Fundierte Praxisempfehlungen liefert Ihnen mein Wirtschaftsdienst KAPITALSCHUTZ VERTRAULICH
PPS: Analysen und Beiträge im Hinblick auf den Megatrend der Digitalisierung finden Sie auf unserem Themen-Portal KRYPTO-X.BIZ
PPPS: Die Digitalisierung im Vermögensmanagement finden Sie auf unserem Portal ROBO-X.BIZ
ABONNIEREN SIE UNSEREN FREIEN NEWSLETTER!
Erhalten Sie aktuelle Informationen und Hinweise auf unsere Berichte und Empfehlungen, allen voran bei neuen BLOGS auf unserem Portal – Abonnieren Sie jetzt unseren kostenfreien NEWSLETTER und beachten Sie bitte unsere PREMIUM PARTNER: