Im vergangenen Jahr 2018 lebten 47 Prozent der Deutschen von ihrer eigenen Erwerbstätigkeit – im Jahr 2000 waren es nur 41 Prozent. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Dabei ist der Anteil mit 49,5 Prozent in Hamburg am höchsten, mit 43,9 Prozent in Bremen am niedrigsten. Der Anteil derjenigen, die von öffentlichen Leistungen (ohne Renten und Pensionen) lebten, blieb deutschlandweit unverändert bei 6,6 Prozent, mit dem geringsten Wert von 3,7 Prozent in Bayern und dem höchsten mit 12,9 Prozent in Bremen.
Von Renten und Pensionen lebten im Jahr 2000 22,1 Prozent der Bevölkerung, im vergangenen Jahr waren es mit 22 Prozent etwas weniger. Ebenfalls gesunken ist der Anteil derjenigen, die von den Einkünften Angehöriger leben von 29,8 auf 24,1 Prozent, wie die nachfolgende Grafik von Statista zeigt. Gestiegen ist hingegen der Anteil derjenigen, die von eigenem Vermögen leben: Waren es vor 18 Jahren noch 0,5 Prozent, sind es 2018 0,8 Prozent gewesen.

Die Demographie ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft
Die deutsche Gesellschaft wird immer älter – und das scheint die wenigsten positiv zu stimmen. Eine jüngere Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, worüber sich die Bundesbürger beim demographischen Wandel Sorgen machen. Insgesamt gaben 65 Prozent der knapp 1.500 Befragten an, dass die Alterung der Gesellschaft mehr Risiken als Chancen bedeuten. Nur acht Prozent sehen es anders herum.
Als größtes Risiko wird mit 83 Prozent der Befragten eine steigende Altersarmut angesehen, wie die Grafik von Statista zeigt. 80 Prozent fürchten einen immer späteren Renteneintritt, 77 Prozent sehen steigende Rentenversicherungsbeiträge auf die Menschen zukommen.

Die Ängste vor den finanziellen Herausforderungen im Alter steigen
Wird das Geld im Alter reichen? Wie lange werde ich arbeiten müssen? Wie wird es meinen Kindern dann gehen? Nicht jeder blickt optimistisch in die Zukunft und auf das Älterwerden. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt, wie sehr sich der Altersoptimismus weltweit unterscheidet.
In Indien sagen 73 Prozent der Befragten, dass sie sich auf ihre „goldenen Jahre“ freuen. In der Türkei sind es mit 67 Prozent ähnlich viele. Bei den Deutschen sieht es da schon etwas anders aus: Mit 31 Prozent sagt nur knapp jeder Dritte, dass ihn der Gedanke an das Alter positiv stimmt, wie die nachfolgende Grafik von Statista zeigt.
Damit sind die Menschen hierzulande in bester Gesellschaft: Von 30 untersuchten Ländern sieht in nur sechs Ländern eine Mehrheit dem letzten Lebensabschnitt positiv entgegen. Weltweit sind die Gründe, aus denen das Altern den Befragten Angst bereitet vor allem Altersarmut (30 Prozent), der Verlust von Mobilität (26 Prozent) und der Verlust des Gedächtnisses (24 Prozent).

Altersarmut: Erhöhtes Risiko in Ostdeutschland
Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte in Deutschland hat, gilt hierzulande als armutsgefährdet. Wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, ist die Armutsgefährdungsquote mit 22,7 Prozent in Bremen am höchsten. Am geringsten ist das Armutsrisiko in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern, gefolgt von Brandenburg und Schleswig-Holstein, wie die nachfolgende Grafik von Statista zeigt.
Bei Erwerbslosen und Alleinerziehenden ist das Risiko, von Armut betroffen zu sein am größten. Außerdem sind die neuen Bundesländer tendenziell stärker betroffen als das frühere Bundesgebiet.

Auch ein Viertel der österrichischen Bürger fürchtet sich vor Altersarmut
Auch in Österreich sind im Hinblick auf die finanziellen Herausforderungen im Alter vergleichbare Sorgen wie in Deutschland zu beobachten. Altersarmut ist ein Thema, das viele Österreicher bewegt. Laut einer vor kurzem durchgeführten Umfrage der SPÖ befürchten vor allem Frauen, in der Pension nicht genügend Geld zum Leben zu haben.
Jede vierte der Befragten (25 Prozent) gab in der Umfrage an, sich vor Altersarmut zu fürchten. Bei Alleinerzieherinnen waren es sogar 38 Prozent. Frauen im mittleren Alter fürchten sich stärker vor Altersarmut als Jüngere und Ältere, wie die nachfolgende Statista-Grafik zeigt. Immerhin: Von den befragten Frauen mit Matura (Schulabschluss, vergleichbar mit dem Abitur) befürchten nur 13 Prozent, im Alter arm zu werden. Eine höhere Bildung stimmt demnach optimistischer.

(c) Markus Miller – GEOPOLITICAL.BIZ

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